Interessierst du dich für Schamanische Heilweisen und/oder fragst du dich vielleicht, was es mit einem Krafttier überhaupt auf sich hat? Dann kann dir der heutige Gastbeitrag von meiner schamanischen Kollegin Tonia Robert weiterhelfen. Sie geht darin der Frage “Was ist ein Krafttier eigentlich?” auf den Grund.
Gastbeitrag von Tonia Robert:
Oft begegnet mir der Wunsch von Menschen, ihr persönliches Krafttier und damit einen Begleiter zu finden.
Einige haben auch schon ihr Leben lang Kontakt mit einem bestimmten Tier und würden gerne eine Bestätigung haben, ob dies ihr persönlicher Spirit ist oder sie wünschen sich Kontakt zu ihm, um herauszufinden, was seine Botschaft ist.
Was ist ein Krafttier eigentlich?
Die Wurzeln der Arbeit mit diesen Helfern finden sich in vielen schamanischen Traditionen und Kulturen und werden dort auch unterschiedlich gelebt und praktiziert. Oft werden sie auch Spirits oder Totemtier genannt, wobei dies auch die Ahnen oder günstig gewogene Geister sein können.
Krafttiere befinden sich in der nicht-alltäglichen Wirklichkeit und sind entweder Wegbegleiter für eine bestimmte Zeit oder auch Seelengefährten, die langfristig für Dich da sein wollen und Dich unterstützen möchten.
Man erreicht sie traditionell durch die schamanische Reise, es ist aber auch möglich – wenn die Schamanisierende Person schon vertrauter und geübt im Umgang mit den Spirits ist – dass sie sich von alleine melden.
Ich persönlich halte nicht so viel von verschiedenen Büchern oder Internetseiten auf denen man die Bedeutung der einzelnen Krafttiere nachlesen kann. Es gibt einige Bedeutungen die sich in bestimmten Kontexten als generell erwiesen haben, wie zum Beispiel das Eichhörnchen, das ein Mittler zwischen den Welten ist. Auch gibt es eine bestimmte Symbolik, die es nicht ohne Grund gibt. Zum Beispiel ist die Taube eine Botschafterin der Liebe.
Dies kann also vielleicht eine Hilfe für den Anfang sein, aber im Endeffekt geht es doch darum:
Was will der Spirit dir persönlich sagen und was ist seine Botschaft?
Es ist wichtig, es kennenzulernen und ein Stück des Weges gemeinsam mit ihm zu gehen. Jeder Mensch ist unterschiedlich und daher ist auch jedes Krafttier und seine Botschaften individuell zu betrachten.
Daher meine Empfehlung: Beschäftige Dich intensiv mit dem Tier.
Sinnvolle Fragen können sein: In welchem Kontext lebt es, wie jagt es , wie zieht es seine Jungen auf und welche Bedeutung hat es für die nähere Umwelt? Versuche ihm in dieser Wirklichkeit auch mal zu begegnen, werde aufmerksam für die kleinen Kontakte im Alltag (dies ist natürlich nicht für jedes Tier möglich, aber Begegnung kann auch ein interessanter TV-Bericht sein oder ein Bild, welches Dir irgendwo in der Stadt auffällt).
Wie nimmst du nun Kontakt auf?
Es gibt geführte schamanische Reisen im Internet zu finden, diese sind für den Anfang natürlich eine Hilfe, um ersten Kontakt aufzunehmen und um mal auszuprobieren ob diese Art der spirituellen Arbeit etwas für Dich ist.
Die beste Variante ist aber meiner Meinung nach eine schamanische Reise unter Anleitung eines in der Praxis Erfahrenen. Gerade wenn Du noch unerfahren bist und es Dir schwerfällt in Trance zu kommen, um Kontakt zur nicht-alltäglichen Wirklichkeit aufzunehmen, ist dies sehr sinnvoll. Wenn es darum geht, eine schamanische Praxis für den Alltag aufzubauen, ist es wichtig den Weg – wenigstens eine Zeitlang – mit einem erfahrenen Praktizierenden oder einer/m LehrerIn zu gehen. Und nicht zu vergessen: Die Arbeit allein ist sehr wichtig, auch Trance-Arbeit muss geübt werden. Ebenso braucht es Zeit, um Erkenntnisse zu verarbeiten und durch Prozesse hindurch zu gehen.
Mit LehrerInnen zu arbeiten aber kann Dich schneller weiter bringen, als du ganz allein es könntest. Denn im Spiegel des Anderen erkennen wir uns selbst.
Dies können Einzelarbeiten bei SchamanInnen sein oder aber auch die Teilnahme an schamanischen Heilkreisen, bei denen gereist wird.
Erste Hinweise, welches Dein persönliches Krafttier sein könnte kannst du auch aus Deinem Leben erhalten:
Gibt es Tiere, zu denen Du Dich besonders hingezogen fühlst? Begegnet Dir ein bestimmtes Tier immer wieder?
Schamanische Reisen sind immer absichtsvoll, das heißt, du formulierst vor der Reise eine Absicht, einen Wunsch oder eine Frage.
Dies könnte in diesem Fall sein:
Was will mir dieses Tier, dem ich immer wieder begegne sagen?
Was möchte es von mir?
Gibt es vielleicht einen Auftrag zu erfüllen?
Das Ergebnis dieser schamanischen Reise kann dann eine Erkenntnis in die gewünschte Richtung sein, es kann aber auch sein, dass Dir etwas anderes begegnet, dass dir Hinweise auf die Situation gibt.
Die nicht-alltägliche Wirklichkeit hat ihre eigenen Regeln, die wir – besonders wenn wir noch nicht so geübt sind – manchmal nicht verstehen.
Ich selber habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass ich mit einem großen Fragezeichen aus der Trance zurück gekommen bin und sich die Erfahrungen erst mal setzen mussten. Die Erkenntnis kam dann später und hat sich manchmal auch mit einem Traum, der nächsten Reise oder einem Ereignis in meinem Leben zusammengesetzt.
Ich wünsche Dir viel Freude beim Entdecken deiner Krafttiere!
Tonia Robert – Heilpraktikerin für Psychotherapie
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Ein herzliches Dankeschön an Tonia für den interessanten Beitrag.
Herzliche Grüße
Gertraud
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